Psychoanalytische Theorien gehen davon aus, dass frühe Beziehungserfahrungen, markante und beiläufige, die Psyche eines Menschen strukturieren und gestalten. Sie bilden die Grundlage späteren seelischen Erlebens, die weitgehend unbewusst bleibt.
Im Unbewussten nimmt seinen Ursprung, wie wir Beziehungen zu anderen Menschen, unsere Lebens- und Arbeitswelt wahrnehmen und erleben, auswählen und gestalten. Oft genug bestimmen unbewusste Strebungen den Blick auf die Realität.
Konflikte gibt es immer. Jeder Mensch hat bessere und schlechtere Tage. Dass alle Wünsche in Erfüllung gehen, das gibt es nicht. Wenn aber das Leiden unverständlich wird, und die Symptome quälend werden, dann kann es nötig sein, sich den inneren, unbewussten Konflikten und Notlagen anzunähern.
Psychische Symptome stellen einen Kompromiss dar, den ein Mensch unbewusst gebildet hat. Einerseits machen sie darauf aufmerksam, dass etwas blockiert ist, wahrgenommen und zur Sprache kommen
will. Andererseits verdecken sie die Not, weil die Angst, dem alleine nicht standhalten zu können, zu groß ist.
Träume und Fehlleistungen sind spontane Äußerungen des Unbewussten.
Das Unbewusste zeigt sich auch in der Art und Weise, wie ein Mensch den Kontakt zur Analytikerin erlebt und gestaltet. Die Analytikerin versucht sich frei zu halten von ihrem Persönlichen, damit
sie zuhören kann. Entsteht im Rahmen des analytischen Gesprächs ein Erleben von Rückhalt, so kann sich das Unbewusste im Gegenüber zur Analytikerin darstellen, aufbrechen und ins Sprechen kommen.
Deutungen und Hinweise bringen Bewegung ins Spiel.
Psychoanalyse ist das Angebot, inne zu halten im Handeln und Machen um einen Raum entstehen zu lassen, in dem Nachsinnen, ein Fließen der Gedanken und Worte möglich werden können. So werden Geschichten erzählbar, neue Lösungen und Möglichkeiten tauchen auf, seelische Integration und Selbstbestimmung nehmen zu.